Ja, lieber Leser,
Die ursprüngliche Idee, in die Pyrenäen zu fahren, war ein sich lange hinziehender Prozess.
Im Jahr 2007 fragte jemand aus der Gruppe: Wohin könnten wir denn 2008 mit den Mopeds fahren ?? ...........
Hmmmm, 14 Tage Pyrenäen ???
Hmmmm, ok.
Das war's, dann gingen wir die Planung an. Ganz grob wollten wir von der Riviera bis zum Atlantik, also machten wir uns daran, aus Reiseberichten zu Motorradtouren im Internet (Traumrouten.com, Svendura ), aus Tourenvorschlägen ( Motorrad Reiseführer Pyrenäen aus dem Highlights-Verlag ) und aus Infos des Reiseführers Pyrenäen von Michael Schuh eine Strecke zusammenzustellen, die so gut wie möglich auf Nebenstrassen verläuft, wobei nur die Route bis zum Atlantik geplant wurde. Der Rückweg sollte aus dem Bauch heraus entschieden werden. Mit diesen Infos und dem Garmin Mapsource erstellten wir dann diese Route. Hier nocheinmal vielen Dank an einen Mitarbeiter bei BMW Huber in Unterbierwang, der uns den Tip gab, eine Offroadstrecke zw. Andorra und Spanien zu versuchen ( Stichwort Tor ). Diese Offroadstrecke sollte eines der Highlights dieser Tour werden.
Ausserdem wollten wir Zelten, da wir damit ungebunden sind und da bleiben können, wo es uns gefällt.
Eine Frage blieb aber im Raum stehen: Wie kommen wir zu den Pyrenäen runter ???????
Aus dem Bekanntenkreis kam schliesslich der Hinweis auf das Bike-Shuttle-Team, wo bereits Erfahrungen darüber vorlagen.
Nach Ablärung der Kosten, stand für uns fest, dass es ungefähr gleich teuer kommt, wie wenn wir mit den Bikes runterfahren würden, aber wir sparen uns den Stress, Reisen und mindestens 4 Tage, die wir besser in den Pyrenäen verbringen konnten. Gesagt, getan, der Reisetermin wurde festgesetzt auf 9. August bis 23 August 2008 und mit BST alles vereinbart.
Am 9 August ging es dann schliesslich los:
Um 15:00 kam der BST-Bus in Oderberg an:
und wir machten uns ans Einladen der Bikes
Um 17:00 Uhr waren die Bikes dann verstaut und die Fahrt nach Narbonne ging los.
1. Tag (Moux - Vinca):
Nach vielen Stunden im Bus kamen wir am Zielort in Moux nahe Narbonne an, wo wir sogleich die Bikes entluden und die Weisswürscht heiss machten. Was sein muss, muss sein ;-)
Aber dann war es Zeit die Tour zu beginnen.
Motoren und Zumo an und los gings.
Erstes Ziel war die Schlucht Gorges de Galamus
Eine unglaubliche Gegend, da man aus der Ebene urplötzlich in diese Schlucht einfährt.Die Strasse ist eine Einbahnstrasse, auf welcher man nicht anhalten darf.Am Ende der Schlucht ist ein grosser Parkplatz, von welchem man dann eine herrliche Aussicht in die Schlucht hat.
und gleich in der Nähe das Château de Peyrepertuse
Bei der Anfahrt muss man schon genau hinsehen, um diese Burg zu entdecken, da sie sich hervorragend in den Fles integriert.
Das Chateau war leider nur via Bus zu besichtigen, daher begnügten wir uns mit Fotos vom Parkplatz aus .
Danach fuhren wir in Richtung Prades unserer ersten Nacht am städtischen Zeltplatz in Vinca entgegen.
Ein romantischer Abend erwartete uns:
An diesem sehr sauberen Campingplatz zahlten wir pro Fahrer + Zelt + Bike nur 5€, 'n echter Tip.
2. Tag (Vinca - Tor - Areu):
Der 2.Tag begann gut ausgeschlafen mit der Anfahrt nach Andorra. Zuerst die N116 entlang bis zur spanischen Enklave um Llivia.
Danach über die N20/N22 hinein nach Andorra. Erstmal wurde getankt, da hier das Benzin billiger war als in Frankreich, aber danach nix wie weiter, da Andorra an der Hauptstrasse entlang für unseren Geschmack wirklich keine Augenweide ist. In Encamp fuhren wir dann laut Navi von der Hauptstrecke ab und sofort sahen wir keine Autos mehr, Mann, war das herrlich.
Über den Wintersportort Massana und über Pal kamen wir bis zu einem Grenzübergang zw. Andorra und Spanien, an welchem exakt bis zur spanischen Grenzline geteert war, auf spanischer Seite begann dann eine Offroadstrecke, wie wir sie nicht erwartet hätten.
Staubig war's und eine Menge Hühnereier, die wir für's Frühstück dabei hatten, gingen zu Bruch :-(
Aber es war soooooo geeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiil
Am Ende durchquerten wir nach etwa 7 km das verlassene Dorf Tor und erreichten wieder eine befestigte Strasse. Da es nun schon Abend war hielten wir Ausschau nach einem Campingplatz, wobei uns der Zufall zuhilfe kam in Gestalt eines deutsche Paares, welches wir bei einer Pause trafen und die uns den Csampingplatz Areu empfahlen.
Also nahemn wir diesen Campingplatz ins Visier und erreichten diesen nach einer halben Stunde auch. Ein malerischer Campingplatz am Ende des Val Ferrera erwartete uns und das wurde auch Zeit, denn wir waren teilweise ganz schön geschafft:
Vor dem Zeltaufbau schnell 'ne Kiste Bier eingworfen und danach ab zum Duschen.
3.Tag (Areu - Vielha - Beranuy):
Am nächsten Morgen ging es auf kleinen Strassen durch die Sierra de Niarte
in Richtung Vielha. Einen kleinen Abstecher unternahmen wir zu dem restaurierten Kloster
Santuari de Montgarri. Über den Port de la Bonaigua erreichten wir nochmals knapp über 2000m Höhe bei blendender Fernsicht:
In Vielha bogen wir wieder nach Süden ab und folgten dem Valle de Barrabes, an dessen Ende wir gen Westen auf die N260 abbogen. Die N260 war wieder mit erheblich mehr Verkehr belastet, sodass als das Navi eine schöne kleine Nebenstrasse anzeigte, wir uns entschlossen dieser zu folgen und siehe da, es lohnte sich:
Da es schon später Nachmittag war, beschlossen wir, zum einzigen Male, wild zu campen. An einem Flüsschen bei Beranuy konnten wir uns, von der Strasse nicht einsehbar, mit den Zelten breit machen. Gewaschen haben wir uns in dem kleinen Fluss und abends haben wir uns dann der Abenteuerromantik hingegeben.
4. Tag (Beranuy - Oto):
Ich muss gestehen, manchmal dachte ich beim Fahren, es kann nicht nocht schöner werden, und nach der nächsten Kurve wurde es noch schöner. Die Landschaft wechselte vom Mittelmeer Flair zum Hochgebirgscharakter und weiter zu wüstenähnlichen Gebieten.
Man konnte dich stellenweise gar nicht satt sehen an Gottes schöner Natur.
Am folgenden Tag fuhren wir nun gen Süden auf eine Hochebene mit dem klingenden Namen Sierra del Castillo de Laguarres.
Vorbei an verträumten Dörfchen:
und wildromantischen Felsenformationen
kamen wir schliesslich zur Hochebene:
kamen wir schliesslich zu einer besonderen Felsformation :
Nun schwenkten wir wieder nach Norden und fuhren an der Embalse de Mediano ( Stausee mit überfluteten Dorf ) vorbei, direkt auf den Parque Nacional Ordesa - Monte Perdido zu, einem der Highlights dieser Tour.
Schon der Anblick von Süden über eine Sierra in Richtung des Gebirgmassivs, lies uns den Mund vor Staunen offen stehen.
Nach einem kurzen Badestop bei Lavelilla ( verlassenes Dorf ), begannen wir die letzte Etappe des heutigen Tages. Durch Ainsa hindurch bogen wir bei Escalona in die Einbahnstrasse durch den Nationalpark ein.
Was wir dann die nächsten 2 Stunden an Natur erlebten, kann man mit Worten nicht beschreiben. Die folgenden Bilder können nur ungefähr das wiedergeben, was auf uns einströmte:
Unsere Köpfe waren mit sovielen Eindrücken
angefüllt, dass wir nichts mehr aufnehmen konnten. Hinter jeder Kurve andere Bilder,
tiefe Schluchten, hohe Gipfelgruppen ......
und eine Natur, die mit so steilen Lebensräumen zurechtkommen musste.
Einfach Phantastisch .................
Schnell suchten wir uns einen Campingplatz bei Oto, um am Abend diese Erlebnisse nocheinmal durch den Kopf gehen zu lassen. ABER: es war die Nacht zum 15. August, ein Feiertag, und daher gab es ein Dorffest in der Nähe des Campingplatzes. Das bedeutete für uns Musik bis zur Morgendämmerung, mit AC/DC als Abschluss. Geschlafen haben wir nicht viel.
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